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Mutterschutz (k)ein Problem

Mutterschutz ist nach wie vor ein aktuelles Thema, welches zu kontroversen Diskussionen führt. Gemäss den gesetzlichen Vorgaben sind Schwangere und Stillende vor Gefährdungen durch die Arbeit zu schützen.

An der Messe Arbeitssicherheit Schweiz vom 1. - 2. Juni 2022 zeigte Andreas Martens auf, was verantwortungsvolle Betriebe beachten müssen:

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Denn einerseits hat der Gesetzgeber verschiedene Vorgaben gemacht, die durch die Arbeitgeber einzuhalten sind, andererseits ist der Arbeitgeber verpflichtet eine Risikobeurteilung vorzunehmen, die alle Gefährdungen und Belastungen am Arbeitsplatz aufzeigt. Diese kann von einem Arbeitshygieniker oder Arbeitsmediziner erstellt werden und macht sichtbar, wo allfällige Gefährdungen vorkommen und welche Massnahmen zu treffen sind, um die Risiken zu eliminieren.

Beispielsweise kann eine Frau, die in gehörgefährdendem Lärm arbeitet, einen Gehörschutz verwenden, um sich zu schützen. Jedoch wirkt der Lärm auch auf den Fötus und kann das Gehör des ungeborenen Kindes schädigen. Somit muss in diesem Fall für die Schwangere ein anderer Arbeitsplatz gefunden werden. Findet der Arbeitgeber keinen adäquaten Arbeitsplatz muss er 80% des Lohns ausbezahlen. Da dies ins Geld gehen kann, lohnt es sich, für den Arbeitgeber proaktiv die Risikoanalyse durchzuführen und diese bei einer Schwangerschaft mit der Schwangeren zu besprechen.

Die behandelnde ärztliche Fachperson oder die Gynäkologin / der Gynäkologe berät die Schwangeren. Bei den Kontrolluntersuchungen überprüft sie, ob die Schwangerschaft komplikationsfrei verläuft. Ebenfalls zu den Aufgaben der Gynäkologen gehört es zu überprüfen, ob Arbeitsbelastungen oder Gefährdungen vorliegen, die einen Einsatz der Schwangeren ausschliessen. Dazu ist die Fachperson aufgefordert die Risikobeurteilungen anzusehen und falls diese nicht vorliegend ist, ein Beschäftigungsverbot auszusprechen.

 Wesentliche Risikofaktoren im Mutterschutz (Quelle Seco):

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Für Betriebe, die in einer ASA-Branchenlösung sind, lohnt es sich bei derselben nachzufragen und die branchenspezifische Risikobeurteilung auf den betrieblichen Alltag zu adaptieren. Für alle anderen Betriebe empfiehlt es sich, proaktiv eine betriebliche Risikobeurteilung erstellen zu lassen.

Also was nun: Mutterschutz (k)ein Problem?

Ob ein Betrieb Probleme mit dem Mutterschutz hat, kann verallgemeinert nicht abschliessend beurteilt werden, da die Branchen und die damit verbundenen Arbeitstätigkeiten sich stark unterscheiden. Jedoch kann festgestellt werden, dass ein Betrieb der gut vorbereitet ist, Verantwortung übernimmt und daher sicher ein viel kleineres Problem mit dem Mutterschutz hat. Dass sich dieses Verantwortungsbewusstsein auch finanziell auszahlt, freut neben dem betrieblichen HR auch den Controller.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.